Die Augustinerkirche und das Kloster wurden im Jahre 1327 gestiftet und am 1. November 1349 geweiht. Von 1634 bis 1918 diente die Augustinerkirche als kaiserliche Hofpfarrkirche. Seit 1783 ist St. Augustin, durch die josephinischen Reformen, Pfarrkirche. Wegen Nachwuchsmangels wurde die Pfarre Diözesanpriestern anvertraut, das Kloster 1837 aufgehoben und erst 1951 wieder den Augustinern zur Seelsorge übergeben. Nach dem Stand vom 1. Juli 2015 leben 1.088 Katholiken in der Pfarre St. Augustin.

 

Zu unserer Pfarre gehören zusätzlich noch acht Rektoratskirchen und Kapellen (Annakirche, Kapuzinerkirche, Malteserkirche, St. Ursula, Hofburgkapelle, Center St. Elisabeth, Loretto Gemeinschaft und Krypta am Heldendenkmal), die zum Teil von Ordensgemeinschaften betreut werden. Aufgrund dieser äußeren Struktur ist es erklärbar, dass die Pfarre nicht in herkömmlicher Weise fassbar ist, denn viele Gläubige, die zur Pfarre St. Augustin gehören, gehen in andere Kirchen der Innenstadt. Die Mobilität bringt es aber auch mit sich, dass sehr viele Gläubige aus anderen Wiener Pfarren jeden Sonn- und Feiertag in die Innenstadt kommen. So kommen zu allen Messen und Liturgien der Pfarre St. Augustin viele Menschen aus ganz Wien und Umgebung.

 

Eine Sonderstellung nimmt dabei gewiss das sonntägliche Hochamt ein. Durch die Kirchenmusik ist Gemeinde neu zu definieren, da auch viele Musikliebhaber/innen regelmäßig kommen, sich aber immer mehr einbinden lassen in Aktivitäten der Pfarre. St. Augustin ist dadurch nicht nur Kulturträger, sondern es ist mittels der Kirchenmusik möglich, dass viele Menschen regelmäßig in die Augustinerkirche kommen. Die Kirchenmusik ist ein äußeres und inneres Zeichen der Verkündigung.

 

Wir wissen um die Belastung und Problematik in der Auseinandersetzung und Zielsetzung der musica sacra in der sonntäglich gefeierten Liturgie. Der Befund zeigt uns deutlich, dass sehr viele Menschen regelmäßig nach St. Augustin kommen und Kraft schöpfen aus dem Gottesdienst in dieser feierlichen Form der Liturgie verbunden mit Musik. Deshalb gilt die Pfarre in ihrem Verkündigungsauftrag, die Frohe Botschaft durch Wort und Musik lebendig werden zu lassen, nicht zuerst als Gesamtkunstwerk liturgisch-musikalischer Gestaltung, vielmehr muss der innere Zusammenhang deutlich werden: Was will uns Gott durch diese Möglichkeiten, die in St. Augustin zur Verfügung stehen, zeigen?

 

Kultur kommt von Kult. Da ist der innere Zusammenhang gegeben: Verehrung, Anbetung und Lobpreis. Das Beten durch das Sprechen und das Beten durch den Gesang ist Verkündigung, in die viele Menschen hinein genommen werden. Durch das Hochamt ist es uns möglich, auch Menschen zu erreichen, die vielleicht nicht oder nur selten in die Kirche gehen würden. Der Gottesdienst ist die Stätte, die versammelte Gemeinde in den Verkündigungsauftrag der Kirche konkret mit hinein zu nehmen. Denn: "Durch die Taufe und besonders durch die Firmung enger der Kirche verbunden ... sind die Gläubigen in strenger Weise verpflichtet, den Glauben als wahre Zeugen Christi in Wort und Tat zugleich zu verbreiten und zu verteidigen." (Lumen Gentium 11)

 

Dadurch hat sich eine neue Möglichkeit der Schwerpunktpastoral ergeben. Wir sind uns bewusst, dass in einer Innenstadtpfarre nicht alles pastoral möglich sein kann. Neue Akzente zu setzen ist das Gebot der Stunde. So ist es für uns wichtig, Kirche einladend zu gestalten, dass Menschen gerne kommen, zuerst zur Feier der Eucharistie, sodann in der tätigen Mithilfe und zum Aufbau von Gemeinde - das heißt, den Grundauftrag der Kirche zu realisieren: die Verkündigung, den Gottesdienst und die Diakonie. Nur in dieser Trias kann Gemeinde lebendig und authentisch bleiben. Ein praktischer Schwerpunkt ist die gelebte Spiritualität augustinischer Gemeinschaft im Gemeindeleben der Pfarre St. Augustin.

 

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