Pfarrer P. Mag. Matthias Schlögl OSA | © Augustiner Wien | Foto: Franz Josef Rupprecht

P. Mag. Matthias Schlögl OSA

Pfarrer von St. Augustin, Regionalvikar

Kontakt:

Pfarrer P. Mag. Matthias Schlögl OSA
A 1010 Wien, Augustinerstraße 3
E:  pfarrer(at)augustinerkirche(dot)at
T:  +43 (0)1 533 70 99  |  F:  +43 (0)1 533 70 99 350

 

 

Sprechstunden des Pfarrers:
nach telefonischer Vereinbarung

 

 

Pater Matthias ist seit 2011 Pfarrer der Wiener Augustinerkirche.

 

P. Matthias wurde 1972 in Wien geboren und trat nach einer Floristenlehre 1992 in den Augustinerorden ein. Nach seinem Noviziat in Italien legte er 1995 seine Einfache und 1999 seine Feierliche Profess ab. 2010 wurde er zum Priester geweiht.

 

P. Matthias war von 2005 bis 2017 Sekretär des Augustiner-Vikariates Wien, von 2009 bis 2017 auch Vikariatsrat. Im Wiener Augustinerkloster war er von 2011 bis 2017 Subprior.
Mit dem Augustinusfest 2017 wurde er zum Regionalvikar des Augustiner-Vikariats Wien ernannt.

 

Neben seinen Aufgaben als Pfarrer und Ordensoberer ist P. Matthias für die Kirchenmusik von St. Augustin verantwortlich und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2011 ist er außerdem Lehrer in der SPAR Akademie Wien.
P. Matthias ist im Stadtdekanat Wien 1 Dekanatsliturgiereferent.
Im Vikariat Wien Stadt bildet er die Kommunionhelfer/innen und Krankenkommunionhelfer/innen aus und arbeitet bei der Ausbildung von Begräbnisleiter/inne/n mit.
Mit September 2020 hat ihn Kardinal Schönborn zum Firmspender für die Erzdiözese Wien ernannt.

 

 

 

Pfarrer P. Matthias bei seiner Amtseinführung | © Augustiner Wien | Foto: Franz Josef Rupprecht

Pfarrer P. Matthias bei seiner Amtseinführung | © Augustiner Wien | Foto: Franz Josef Rupprecht

Wort des neuen Pfarrers

Mit 1. September 2011 hat P. Matthias die Leitung der Pfarre St. Augustin übernommen. Für unser Mitteilungsblatt hat er kurz seine "Vision" vorgestellt, die ihn am Anfang seiner neuen Tätigkeit leiten wird:

 

Als Verantwortlicher einer Pfarrgemeinde möchte ich bei den Menschen "ankommen" - nicht unbedingt als Person, sondern viel mehr mit der Botschaft, die ich zu verkünden habe. Und so ist es mir wichtig, dass ich das, was ich predige, auch lebe; dass ich das, was ich verkünde, auch selbst glaube; dass ich das, wovon ich überzeugt bin, auch anderen vermitteln kann; dass ich das, was "in mir brennt", auch in "anderen entzünden und entfachen" kann (vgl. Augustinus). Ob es mir immer gelingen wird, weiß ich nicht. Ich möchte mich aber auf jeden Fall freudigen Herzens darauf einlassen, um mit allen Menschen, die hier in St. Augustin ein Stück Heimat gefunden haben, gemeinsam auf dem Weg zu sein, die zu stützen, die den Weg nicht mehr alleine gehen können, und die zurückzuholen, die den Weg verlassen haben. Und ich lade auch Euch/Sie ein, mich zu bremsen, wenn ich auf diesem Weg zu schnell, oder mich anzutreiben, wenn ich zu langsam unterwegs bin.

Auf unseren gemeinsamen Weg freut sich Euer/Ihr P. Matthias

 

 

 

P. Matthias bei seinem Ordenseintritt 1992 | © Augustiner Wien

P. Matthias bei seinem Ordenseintritt 1992 | © Augustiner Wien

Berufung: Ministrant, Blumenbinder, Augustiner

Bericht in der Wiener KirchenZeitung "Der SONNTAG" über P. Matthias von Stefan Hauser, 10.05.2015

P. Matthias Schlögl war in jungen Jahren nicht gerne in der Sonntagsmesse. Das änderte sich. Heute bringt der gelernte Florist den Blumenschmuck am Altar an, steht dort aber auch dem Gottesdienst vor.

 

"Ich bin eigentlich ungern in die Kirche gegangen", gibt P. Matthias zu. Denn wenige Kinder gingen früher in die Pfarre St. Josef in Wien-Leopoldstadt. Da serviert er seinen Eltern lieber das Frühstück und darf dann zu Hause bleiben.

 

Motivierender ist der Religionsunterricht in der Volksschule bei Sr. Fritzi Magloth. Nach einem Schulgottesdienst lädt Pfarrer Wolfgang Schubert zum Ministrieren ein. Einige Klassenkollegen beginnen, das macht ihn neugierig und er wird mit zehn Jahren Ministrant. So begeistert, dass er täglich zur Messe geht. "An Sonn- und Feiertagen habe ich bei allen fünf Messen ministriert". Der Pfarrer versucht, ihn davon abzubringen, er hat Sorge, diese Begeisterung könnte umschlagen.

 

Nach der Hauptschule will Matthias eine Friseurlehre beginnen. Aber ein Aushilfspriester fragt ihn, ob er nie daran gedacht habe, Priester zu werden? "Das traf mich wie ein Pfeil ins Herz, ich hatte seine große innere Freude und Sehnsucht verspürt, dass ich plötzlich wusste, dass das mein Weg ist". Matthias Schlögl wechselt ins Erzbischöfliche Knabenseminar Hollabrunn.

 

Schwierigkeiten mit Mathematik begleiten ihn. Vor der Maturaklasse weiß er, "der richtige Weg für mich ist, Blumenbinder zu werden". Er findet kurzfristig eine Lehrstelle, der Beruf macht ihm viel Freude. Er kauft sich ein Auto und fährt jeden Monat zur Wallfahrt nach Maria Roggendorf.

 

Am 13. August 1990 "lernte ich dort zwei Augustiner kennen, die mich baten, sie nach Wien mitzunehmen". Eine Begegnung mit Folgen. Die jungen Mönche laden ihn zum Augustinusfest ein.

 

Damit beginnt eine Zeit des Kennen- und Schätzenlernens für Matthias Schlögl, er spürt, "dass mir mein Beruf als Florist Freude macht, meine Berufung aber eine andere ist, jene zum Ordensmann und Priester."

 

 

 

Matthias bei seiner Erstkommunion in St. Josef, Wien 2

Matthias bei seiner Erstkommunion 1979 in St. Josef, Wien 2

Interview mit dem neuen Regionalvikar P. Matthias

P. Matthias hat mit 28. August 2017 die Leitung des Augustiner-Vikariats Wien übernommen. Das Mitteilungsblatt der Augustinerkirche KIRCHE AM ORT hat ihn zu einem Interview getroffen:

Lieber P. Matthias! Bitte stelle dich kurz persönlich vor:

 

Mein Name ist Pater Matthias Schlögl, ich bin 45 Jahre alt und im 2. Wiener Gemeindebezirk geboren. Dort bin ich bei meinen Eltern und mit meinen beiden größeren Brüdern aufgewachsen. Dort bin ich auch in die Schule gegangen und habe die Liebe zur Kirche kennen gelernt. Meine Heimatpfarre St. Josef war dafür ein ganz wichtiger und entscheidender Ort in meiner Berufungsgeschichte. Die beiden Priester in der Pfarre, unser Pfarrer Wolfgang Schubert und mein Beichtvater Prof. Eugen Klose, waren echte priesterliche Vorbilder für mich und haben mir auf meinem geistlichen Weg sehr geholfen und mich unterstützt.

 

 

Kannst du uns bitte wichtige "Schlüsselerfahrungen" erzählen, die auf deinem Lebens- und Glaubensweg bedeutsam sind? Welche Menschen, Orte, Zeiten, ... sind für dich und deine Berufung fundamental prägend gewesen?

 

Meine erste Schlüsselerfahrung war die Begegnung mit einem Gastpriester in unserer Pfarre Ende August 1986. Er hat mich nach einem Gottesdienst gefragt, ob ich mir nie überlegt hätte, Priester zu werden. Durch ihn, Pfarrer Adolf Schneider, der Krankenhausseelsorger bei den Barmherzigen Brüdern war, ist erst der Mut in mir erwacht, wirklich darüber nachzudenken und solche Gedanken überhaupt zuzulassen. Er war es auch, der die ersten Kontakte hergestellt hatte, damit ich in das damalige Knabenseminar in Hollabrunn gehen konnte.

 

Eine weitere Schlüsselerfahrung war die Monatswallfahrt nach Maria Roggendorf am 13. August 1990, die der damalige Bischof von Vorarlberg, Dr. Klaus Küng, gehalten hatte. Kurz bevor ich heimfahren wollte, sprachen mich zwei Augustiner an und baten mich, sie mit nach Wien zu nehmen, weil sie mit ihrem Auto eine Panne hatten. Das war der erste Kontakt mit Augustinern, die ich davor nicht kannte.

 

Und schließlich war mein ganzes Noviziat so eine Schlüsselerfahrung. Ich hatte einen ungewöhnlich strengen Novizenmeister, dafür aber einen gütigen und klugen Prior in Tolentino, Italien. Von ihm, P. Federico Cruciani OSA, habe ich enorm viel gelernt. Er schenkte mir so oft Kraft und zeigte mir dadurch, was wirklich wichtig und entscheidend im Ordensleben ist. Er war der einzige, dem ich es zu verdanken habe, dass ich meine Noviziatszeit überstanden und vor allem gut überstanden habe.

 

P. Renzo Lucozzi OSA

P. Renzo Lucozzi OSA

Und eine ganz besondere Erfahrung war die letzte Begegnung mit meinem Novizenmeister im Oktober 2013 in Rom. Wir hatten nach dem Noviziat keinen Kontakt mehr und sahen uns nur mehr selten bei allfälligen Besuchen in Italien. Da er nach meinem Noviziat die Empfehlung ausgesprochen hatte, mich aus dem Orden zu entlassen, weil ich kein Augustiner werden könne, war die Stimmung bei diversen Wiedersehen immer mehr als angespannt. Bei diesem Treffen – ich besuchte mit einer Gruppe aus St. Augustin unsere römische Basilika St. Augustinus – wollte er kurz mit mir sprechen. In diesem Gespräch bat er mich um Verzeihung für alles, was er im Noviziat falsch gemacht hat. Mich haben diese zwei Minuten so unglaublich beeindruckt, weil es ein alter, gebrechlicher Mensch geschafft hat, nach fast 20 Jahren für begangene Fehler um Verzeihung zu bitten… Ich war ihm sehr dankbar für dieses Zeichen. Ich versprach ihm, dass wir einmal länger darüber sprechen werden und umarmte ihn zum Abschied. Zu diesem Gespräch ist es leider nie gekommen, weil er bald danach starb. Er hat mir aber in diesen zwei Minuten vielleicht Wichtigeres beigebracht, als im ganzen Noviziatsjahr: nämlich dass es möglich ist, immer umzukehren und für begangene Fehler um Verzeihung bitten zu können… Heute bin ich dankbar für mein schweres Noviziat und für alles, was ich darin gelernt habe. Und ich bin auch dankbar für meinen Novizenmeister P. Renzo Lucozzi OSA, der am Ende seines Lebens noch wahre Stärke und Größe bewiesen hat!

 

 

Du bist schon einige Jahre Augustiner! Was erlebst du als Freude in deinem Dienst und was erlebst du als Herausforderung?

 

Ich bin 1992 in unseren Orden eingetreten. Freude war und ist mir in all den Jahren der gemeinsame Weg mit einer sehr unterschiedlichen Innenstadt-Gemeinde, das gegenseitige Aufeinanderzugehen und das Voneinanderlernen. Herausforderung ist sicher, dass man heutzutage als Mönch immer mehr Manager und Redakteur sein muss, als Seelsorger. So kommen sehr oft viele Menschen in meinem Leben zu kurz, weil ich einfach zu wenig Zeit für sie und ihre Anliegen und Sorgen habe. Das zu ändern, nehme ich mir jedes Jahr erneut vor – leider gelingt mir das nicht immer.

 

 

Wo holst du dir Kraft für deinen Einsatz für Gott und Menschen?

 

Meine Kraft hole ich mir im Gebet und in der Musik.

 

Ich "durchwandere" gerne und oft die Augustinerkirche zu Zeiten, in der die Türen bereits verschlossen sind. Gerade da ist so viel zu spüren von dem Gebet und dem Geist der vielen Augustiner, die in den letzten Jahrhunderten in unserer Kirche gelebt und gewirkt haben. Da erhalte ich auch die Kraft, im Gebet diesen Geist nicht nur zu spüren und zu empfangen, sondern diese spirituelle Kraft auch heute weiterzutragen.

 

Und die Musik ist mir wichtig, weil sie Balsam für meine Seele ist. Musik mobilisiert mein Gehirn und produziert Glückshormone, sodass mir besonders in Stresszeiten Musik immens viel weiter hilft.

 

 

Was sind deine "Sternstunden" als Augustiner im letzten Jahr gewesen?

 

Eine Sternstunde war für mich der Beginn von "St.-Augustin-Karaoke". Durch dieses niedrigschwellige Angebot mit dem gemeinsamen Singen konnten wir im vergangenen Jahr sehr viele neue Menschen ansprechen und kennenlernen. Viel Neues ist geschehen, mancher hat neues Interesse an der Kirche und an seinem Glaubensleben gefunden bis hin zu einem ersten Wiedereintritt in die katholische Kirche.

 

Eine weitere Sternstunde ist die Ausbildung zu Kommunionhelfer/inne/n, die ich im vergangenen Jahr für die Pfarren der Stadt Wien übernommen habe. Dadurch habe ich mich auch wieder viel mehr mit meinem eigenen Eucharistieverständnis auseinandergesetzt. Es ist schön, sich mit Menschen über das Wichtigste, das uns die Kirche geschenkt hat, auszutauschen und miteinander zu lernen.

 

 

Hast du ein Ziel, ein "Programm" für deinen Dienst als Regionalvikar?

 

Ein Ziel ist es, als Augustinermönche wieder präsenter in der Stadt und unserem Land zu werden. Derzeit sind wir vier Augustiner in Wien und haben einen Kandidaten. Als so eine kleine Gemeinschaft wieder neu Freude am Ordensleben auszustrahlen, damit auch neue Männer Interesse am Ordensleben in unserer Gemeinschaft spüren, dazu bemühe ich mich.

 

Ein weiteres Ziel ist meine Sorge um die älteren Mitbrüder. Ich bin mit meinen 45 Jahren der jüngste Augustiner mit ewigen Gelübden. Hier einen "väterlichen" Umgang mit meinen Mitbrüdern zu entwickeln, möchte ich lernen.

 

 

Kannst du uns bitte einen kurzen Impuls, eine frohe Botschaft für unser Leben, Arbeiten und die Entfaltung des Lebens in Gemeinschaft mitgeben?

 

Ich möchte allen Leser/inne/n das Zitat des hl. Augustinus ans Herz legen, das ich schon bei meiner Amtsübernahme am Augustinusfest den Menschen zugerufen habe: "In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!" Wenn mir das bewusst ist, dann liegt es zuerst an mir, etwas zu entwickeln, ins Leben zu rufen bzw. zum Brennen zu bringen, was ich von anderen erwarte. Ich muss mein Feuer, meine Begeisterung, meine Leidenschaft zuerst entflammen – dann kann sich auch im anderen etwas entzünden und entwickeln!