Zum 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs fand in der Augustinerkirche am Freitag, 8. Mai 2015, um 18.30 Uhr eine interreligiöse Gebetsfeier statt. Katholische, orthodoxe und evangelische Christen begingen mit Muslimen diesen Tag in einer gemeinsam gestalteten Gebetsfeier für ein friedliches Miteinander. Den Ehrenschutz hatte Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, übernommen.

 

"Unsere Religionen verbindet eine gemeinsame Sehnsucht: die nach Frieden. Frieden in unserem Ort, Frieden in unserem Land, Frieden in den Krisenregionen der Welt", mahnt Dr. Wolfgang Nikolaus Rappert. Und diese Sehnsucht und diese Verbundenheit wurden spürbar. 60 Kerzen flackerten zu Füßen des Altars. Die Mitfeiernden legten dazu 60 weiße Rosen nieder, um den Opfern zu gedenken und Frieden einzumahnen. Denn gerade Religionen und einhergehender Fanatismus bergen heutzutage immer noch größtes Konfliktpotenzial. Die Vertreter der großen Glaubensgemeinschaften sprechen sich zwar allerorts gegen Gewalt aus, dennoch findet sie tagtäglich statt.

 

"Schweigen ist hier ein falsches Signal – und: Der 70. Jahrestag bietet Anlass, sich zu erinnern und gleichzeitig zu warnen", sagt Prof. Gerhard Skoff, Mitorganisator der Gebetsfeier. In einer besinnlichen Gebetsstunde wird hier ein gemeinsames Zeichen gesetzt. Und die Gemeinsamkeit ist auch die große Stärke.

 

So beteten die Teilnehmer am Ende der für alle beeindruckenden Feier: "Segne uns mit Worten, die Mut machen und halten was sie versprechen…"